So war der Arbeitsmarkt 2018
Personalnachfrage auf neuem Höchststand
Der deutsche Stellenmarkt entwickelt sich weiterhin positiv: 2018 stieg die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen auf über 4,7 Mio. an. Damit setzt sich der Aufwärtstrend bereits im dritten Jahr in Folge fort. Das ergab die Stellenmarkt Auswertung der Personalmarktexperten von index Research, die insgesamt 181 Zeitungen und Zeitschriften sowie 62 Online-Jobbörsen analysiert haben.
Seit Anfang 2016 ist die Anzahl der Stellenausschreibungen in den Print und Online Medien kontinuierlich gestiegen. Somit konnte 2018 ein neuer Spitzenwert erreicht werden: Mehr als 4,7 Mio. Stellen waren letztes Jahr in Deutschland zu besetzen – ein Anstieg um 7,65 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, in dem etwa 4,4 Mio. Positionen ausgeschrieben wurden. Auch die Anzahl der Firmen, die nach neuen Mitarbeitern suchten, erhöhte sich zwischen 2017 und 2018 von etwa 450.000 auf mehr als 480.000.
Besonders viele Mitarbeiter wurden 2018 im Juli, August und September gesucht, während in den Wintermonaten letzten Jahres am wenigsten Stellen zu vergeben waren. Gleichzeitig stieg 2018 auch die Einstellungsquote: Mit 61 Prozent im letzten Quartal 2018 lag sie um 8 Prozentpunkte höher als im Q4 2017.
Technische Berufe 2018 am häufigsten ausgeschrieben
Wie die Auswertung von 187 Printmedien und 62 Online‑Quellen ergab, setzten sich im Jahr 2018 bei den beliebtesten Berufsgruppen die technischen Berufe mit 819.000 ausgeschriebenen Positionen durch – mit einem Plus von 61.000 Positionen gegenüber dem Vorjahr. Aber auch im Vertrieb, Bauwesen und in der IT waren jeweils über eine halbe Million Positionen zu vergeben. Es ist davon auszugehen, dass das Recruiting von qualifizierten Fachkräften für diese Berufsgruppen auch 2019 eine Herausforderung sein wird.
„In Zeiten des Fachkräftemangels ist es heutzutage für jedes Unternehmen unerlässlich, neue Recruiting‑Strategien festzulegen und einzusetzen“, erläutert Jürgen Grenz, Geschäftsführer der index Gruppe. Beispielsweise bieten soziale Netzwerke und Apps neue Möglichkeiten, um im sogenannten War for Talents geeignete Nachwuchskräfte zu finden. Wichtig ist es, den passenden Recruiting‑Mix für das eigene Unternehmen zu nutzen – Stichwort: zielgruppenbezogenes Targeting.
Für jüngere Zielgruppen eignen sich beispielsweise Recruiting‑Apps, die Unternehmen und Bewerber nach dem Tinder‑Prinzip zusammenbringen. Der Klassiker unter den Recruiting‑Tools ist und bleibt aber die Stellenanzeige. Dass sich die Anzahl der Stellenausschreibungen zwischen 2017 und 2018 so stark erhöht hat, unterstreicht noch einmal, dass die Stellenanzeige noch lange nicht tot ist.