19 Prozent weniger Chefposten
Kampf um Spitzenjobs wird härter
Top-Führungsjobs sind rar: Unternehmen und öffentliche Einrichtungen haben 2024 bundesweit nur noch 45.000 Positionen für Geschäftsführer und Vorstände ausgeschrieben – fast ein Fünftel weniger als im Vorjahr. Damit lag der Anteil dieser Führungspositionen am gesamten Stellenangebot bei mageren 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der ausgeschriebenen Positionen für die oberste Führungsebene um über 19 Prozent. Die mit Abstand meisten C-Level-Stellen wurden im Gastgewerbe mit fast 5.000 Stellen ausgeschrieben. Der Anteil der Spitzenpositionen bewegte sich in allen Bundesländern zwischen 0,3 und 0,5 Prozent an der gesamten Anzeigenschaltung. Das zeigt die jüngste Analyse der Berliner Personalmarktforschung Index Research. Quellenbasis war Index Anzeigendaten, die größte Stellenanzeigen-Datenbank Europas.
Die Personalmarktforscher von Index Research haben ausschließlich die öffentlich ausgeschriebenen Spitzenpositionen analysiert. Viele Top-Jobs werden jedoch intern vergeben oder über persönliche Netzwerke und Headhunter besetzt.
Nachfrage nach Top-Führungskräften schwankt stark
Der Rückgang folgt einem mehrjährigen Wachstumstrend bei den Top-Führungspositionen. Im Jahr 2023 wurden noch über 56.000 solcher Stellen öffentlich ausgeschrieben. Das waren 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch 2022 stieg die Nachfrage um nahezu 17 Prozent auf fast 51.000 Jobangebote. 2021 wuchs der Markt besonders stark. Mit nahezu 44.000 Positionen verzeichnete er ein Plus von mehr als 28 Prozent.
„Die wirtschaftliche Unsicherheit hat dazu geführt, dass Unternehmen vorsichtiger geworden sind und Spitzenpositionen deutlich seltener neu besetzen“, erklärt Index-CEO Jürgen Grenz.

Top-Branchen für Vorstände und Geschäftsführer
Die meisten Vorstands- und Geschäftsführerpositionen wurden 2024 im Gastgewerbe angeboten – hier waren es fast 5.000 Top-Jobs. Knapp dahinter lag die Industrie mit nahezu 4.000 Top-Führungspositionen, gefolgt vom öffentlichen Dienst mit rund 3.500 Spitzenposten. Im Handel gab es 3.000 C-Level-Stellen.
Wo die Chancen auf Spitzenjobs am größten sind
Prozentual lag der Anteil der Spitzenjobs am gesamten Anzeigenvolumen in allen Bundesländern zwischen 0,3 und 0,5 Prozent. Zahlenmäßig führte Bayern 2024 das Bundesländer-Ranking für Geschäftsführer- und Vorstandsjobs mit über 7.400 Positionen an. Das Saarland bildete mit lediglich 403 Chefposten das Schlusslicht.
