Holpriger Karrierestart
16 Prozent weniger Jobs für Young Professionals
Der Berufseinstieg wird für Young Professionals zunehmend schwieriger. 2024 sank die Zahl der bundesweit ausgeschriebenen Stellen für Hochschulabsolventen mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung auf 153.000 – ein Minus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz der angespannten Wirtschaftslage bot der Vertrieb mit rund 32.000 Stellen die meisten Einstiegsmöglichkeiten für Jungakademiker. Regional gesehen lag Nordrhein-Westfalen mit fast 32.000 ausgeschriebenen Stellen an der Spitze. Das sind die zentralen Ergebnisse der jüngsten Stellenmarkt-Analyse der Berliner Personalmarktforschung Index Research. Quellenbasis war die Stellenanzeigen-Datenbank Index Anzeigendaten.
Ein Blick auf die Entwicklung der letzten Jahre: Bereits 2023 sank das Jobangebot für Young Professionals auf rund 182.000 Stellen – minus 6 Prozent im Vergleich zu 2022. Damals lag die Zahl der ausgeschriebenen Stellen für Jungakademiker noch bei 194.000, was einem Anstieg von 35 Prozent gegenüber 2021 entspricht.

In welchen Bereichen Young Professionals 2024 gefragt waren
Die Nachfrage nach Young Professionals entwickelte sich 2024 in den einzelnen Berufsgruppen sehr unterschiedlich. Die meisten Möglichkeiten für den Direkteinstieg, Traineeships und Junior-Positionen gab es im Vertrieb (rund 32.000 Stellen). Dahinter folgte der IT-Bereich mit mehr als 26.000 Jobangeboten – und einem Anstieg von fast 11 Prozent im Vergleich zu 2023. Deutlich rückläufig war hingegen die Nachfrage nach Hochschulabsolventen im Consulting (über minus 24 Prozent) und im Personalwesen (fast minus 25 Prozent).
Regionale Unterschiede: Hier hatten Young Professionals die besten Chancen
Auch regional zeigten sich große Unterscheide. Die meisten Jobangebote für Young Professionals gab es in den bevölkerungsreichsten Bundesländern: Nordrhein-Westfalen (nahezu 32.000 Stellen), Bayern (fast 29.000 Stellen) und Baden-Württemberg (über 22.000 Stellen). Im Osten führte Sachsen mit mehr als 5.000 Stellen das Bundesländer-Ranking an. Die geringsten Chancen hatten Jungakademiker hingegen in Bremen (rund 2.000 Stellen), Mecklenburg-Vorpommern (über 1.000 Stellen) und im Saarland (rund 1.000 Stellen).

„Die wirtschaftliche Entwicklung hat den Arbeitsmarkt für Young Professionals im Jahr 2024 deutlich abgekühlt“, sagt Jürgen Grenz, CEO der Index Gruppe. „Dennoch gibt es in bestimmten Branchen und Regionen weiterhin gute Chancen für Berufseinsteiger mit Studienabschluss.“