Gästemangel
Gastronomie sucht weniger Personal
Die Gastronomie klagt über zu wenig Gäste. Und weniger Gäste bedeuten weniger Arbeitsplätze. Im dritten Quartal 2024 schrumpfte das Stellenangebot in Deutschlands Restaurants, Cafés und Bars um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – auf nur noch 68.400 Stellen. Während das Saarland einen Rückgang von 28 Prozent verkraften musste, legte Sachsen-Anhalt um 4 Prozent zu. Das sind die zentralen Ergebnisse der jüngsten Stellenmarkt-Auswertung der Berliner Personalmarktforschung Index Research. Quellenbasis war Index Anzeigendaten, die größte Stellenanzeigen-Datenbank Europas.
2024 hat die Gastronomie vor große Herausforderungen gestellt: Neben der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent haben auch allgemeine Kostensteigerungen die Preise auf den Speisekarten in die Höhe getrieben. Die Folge: Viele Menschen gehen seltener aus.
Personalabbau statt Stellenbuffet
Diese Entwicklungen wirken sich auch auf die Personalplanung aus. Im dritten Quartal dieses Jahres haben 14.000 Gastronomiebetriebe bundesweit knapp 68.400 Stellen geschaltet, was einem Rückgang von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.
Zwischen Juli und September 2023 lag das Stellenangebot im Gastgewerbe noch bei über 73.800 Stellen und im dritten Quartal 2022 sogar bei knapp 77.900 Stellen. „Diese Zahlen verdeutlichen, wie ernst die Lage in der Gastronomie ist.“, betont Index-Geschäftsführer Jürgen Grenz.
Vom Saarland-Blues bis zum Sachsen-Anhalt-Boom
Ein Blick auf die Bundesländer: Mit einem Minus von 28 Prozent verzeichnete das Saarland im dritten Quartal 2024 den größten Rückgang an Stellenangeboten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch in Hamburg (minus 19 Prozent) und Berlin (minus 18 Prozent) sank die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern im Gastgewerbe deutlich.
„Ein Lichtblick ist Sachsen-Anhalt, wo das Stellenangebot in der Gastronomie um 4 Prozent gestiegen ist.“, so Jürgen Grenz, CEO der Index Gruppe. Ebenfalls positiv entwickelte sich der Personalbedarf in Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Bremen mit jeweils plus 2 Prozent.