Index Recruiting-Report 2024
Employer Branding und KI als Game Changer
41 Prozent der Unternehmen fehlt die Zeit und 35 mangelt es an Fachpersonal für das Employer Branding. KI vereinfacht aus Sicht von lediglich 34 Prozent der HR-Verantwortlichen das Recruiting. 39 Prozent der Befragten rekrutieren am erfolgreichsten mit klassischen Stellenanzeigen auf Online-Jobbörsen und über Mitarbeiterempfehlungen. Mehr als die Hälfte der Personaler hält Social-Media-Recruiting für den wichtigsten Trend in der Personalgewinnung. Allerdings messen 46 Prozent keine KPIs. Angesichts des Fachkräftemangels haben im HR-Bereich Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung für 44 Prozent höchste Priorität. Das sind die zentralen Ergebnisse des Index Recruiting Reports 2024. Die Studie basiert auf einer Online-Befragung von 638 Personalverantwortlichen aus 17 Branchen im Zeitraum vom 1. Juni bis 31. Juli 2024.
Der Index Recruiting-Report der Berliner Personalmarktforschung Index Research bietet umfassende Einblicke in den aktuellen Stand, die Herausforderungen und Trends der Personalbeschaffung – aus der Perspektive von HR-Verantwortlichen. Die Studie erscheint alle zwei Jahre. Fast 80 Prozent der diesjährigen Befragten arbeiten in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU).
Employer Branding stellt Unternehmen vor große Herausforderungen
Ein Schwerpunkt des diesjährigen index Recruiting Reports ist Employer Branding. Dabei stehen Unternehmen in erster Linie vor diesen zwei Herausforderungen: Zeitmangel (41 Prozent) und fehlendes Personal (35 Prozent).
„In der Praxis bietet vor allem das datenbasierte Employer Branding enormes Potenzial für die Fachkräftegewinnung und Mitarbeiterbindung. Insbesondere der ehrliche Blick in das Unternehmensinnere und daraus abgeleitete strategische Maßnahmen werden oftmals vernachlässigt“, betont Annette Raschke, Leiterin des Marketings und der Agenturservices der Index Gruppe
Potenzial von KI liegt im Recruiting brach
Ein weiteres Kernergebnis: Künstliche Intelligenz hat im Recruiting noch keinen Durchbruch erzielt. Lediglich 34 Prozent der Befragten stimmen der Aussage „KI vereinfacht die Recruiting-Abläufe enorm.“ voll und ganz bzw. tendenziell zu. Der Einsatz von KI-gestützten Tools ist noch seltener. Am häufigsten nutzen Personaler KI bereits zur Optimierung von Stellenanzeigen (17 Prozent).
Erfolgversprechendste Maßnahmen in der Personalbeschaffung
Auf welche Instrumente setzen Personaler bei der Rekrutierung dann? 39 Prozent der Befragten nannten bei der Frage nach den erfolgreichen Recruiting-Maßnahmen jeweils Mitarbeiterempfehlungen bzw. -programme und Stellenanzeigen auf Online-Jobbörsen.
51 Prozent halten Social-Media-Recruiting für den wichtigsten Trend in der Personalgewinnung. 46 Prozent der Unternehmen setzen allerdings keine KPIs zur Erfolgsmessung ein. Am häufigsten messen sie die Anzahl der Bewerber (45 Prozent) und die Quellen der Bewerbungen (34 Prozent).
Personalarbeit fokussiert sich verstärkt auf Mitarbeiterbindung
„Dass Unternehmen zu wenig Ressourcen für das Employer Branding haben, ist auch mit Blick den Fachkräftemangel fatal“, meint Index-CEO Jürgen Grenz. Immerhin 31 Prozent der befragten Unternehmen gehen nämlich von einem steigenden Personalbedarf in naher Zukunft aus.
Das Augenmerk der Personaler richtet sich daher verstärkt auf die bestehende Belegschaft. Oberste Priorität haben im kommenden Jahr Investitionen in die Mitarbeiterbindung (44 Prozent), die Verbesserung der internen Kommunikation (29 Prozent) und die Optimierung des Führungsverhaltens (21 Prozent).
Grafiken zum Download
- PDF-Dokument index Recruiting Report 2024
- Grafik: Größte Herausforderungen im Employer-Branding-Prozess
- Grafik: Einsatzfelder von KI im Recruiting
- Grafik: Erfolgreiche Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung
- Grafik: Trends im Recruiting
- Grafik: KPIs im Recruiting
- Grafik: HR-Projekte mit der höchsten Priorität