Krise der Autoindustrie
Stellenangebot bricht um 28 Prozent ein
Alarmierende Entwicklung in der deutschen Autoindustrie: Das Stellenangebot schrumpft dramatisch! Zwischen Januar und Oktober 2024 wurden bundesweit rund 88.100 Stellen ausgeschrieben – 28 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Besonders hart traf es Informatiker und Manager, für die das Jobangebot um jeweils 44 Prozent zurückging. Während im Bundesländervergleich Bremen mit minus 48 Prozent den stärksten Rückgang verzeichnete, blieb München mit über 8.100 offenen Stellen die Jobhochburg der Branche. Das sind die zentralen Ergebnisse der jüngsten Stellenmarkt-Auswertung der Berliner Personalmarktforschung Index Research. Quellenbasis war Index Anzeigendaten, die größte Stellenanzeigen-Datenbank Europas.
„Die Autoindustrie, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, befindet sich in schwierigem Fahrwasser“, betont Index-CEO Jürgen Grenz. Besonders die steigenden Energiepreise und die starke Konkurrenz aus Fernost setzen den deutschen Autobauern spürbar zu.
Autoindustrie rekrutiert auf Sparflamme
Viele Autobauer treten bei Neueinstellungen auf die Bremse. Von Januar bis Oktober dieses Jahres schrieb die Autoindustrie bundesweit rund 88.100 Stellen aus – ein Rückgang von 28 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. In den ersten 10 Monaten 2023 und 2022 lag das Stellenangebot noch bei über 122.200 bzw. knapp 113.600 Jobs.
Stellenangebot ist in allen Berufsgruppen rückläufig
Am stärksten ging das Jobangebot für Informatiker (rund 11.400 Stellen) und Manager (knapp 4.800 Stellen) zurück – jeweils um 44 Prozent. Ebenfalls hart traf es den Bereich Forschung und Entwicklung: Hier wurden 57 Prozent weniger Stellen ausgeschrieben (fast 8.700 Positionen).
Stadtstaaten sind besonders stark betroffen
Regional gesehen ist das Stellenangebot im Automobilsektor zwischen Januar und Oktober 2024 unterschiedlich stark gesunken. In Bremen (325 Stellen) und Berlin (fast 1.600 Stellen) brach es am stärksten ein – um 49 bzw. 48 Prozent. Am anderen Ende der Skala stehen Mecklenburg-Vorpommern (463 Stellen) und Schleswig-Holstein (926 Stellen) mit deutlich moderateren Rückgängen von 5 bzw. 6 Prozent.
Die meisten freien Stellen gab es im Süden der Republik
Zumindest quantitativ hatten Arbeitssuchende in den ersten zehn Monaten dieses Jahres die besten Jobchancen in den Autohochburgen München (über 8.100 Stellen) und Stuttgart (fast 4.800 Stellen). Auf den weiteren Plätzen folgen der VW-Hauptsitz Wolfsburg mit knapp 2.200 Positionen und die bayerische Kleinstadt Ingolstadt, wo sich die Audi-Zentrale befindet, mit rund 1.600 offenen Stellen.